Nach dem Tod ihres Sohnes Tommy ziehen der Schriftsteller Martin Shaw und seine Frau Ellen in ein leicht verfallenes Haus auf dem Land, um Abstand zu gewinnen. Martin will dort endlich einen neuen Bestseller schreiben. Ellen, die den Tod des Sohnes noch nicht überwunden hat, beginnt Dinge zu sehen und glaubt, Warnungen zu erhalten, dass sie nur noch wenige Tage zu leben hat, auch Tommy erscheint ihr mehrfach. Dazu kommt, dass Martin sich verändert, reizbar wird und wie besessen an seinem Buch schreibt. Ellen versucht mehr über das unheimliche Haus herauszubekommen. Es stellt sich heraus, dass es dort immer wieder Todesfälle gab und das Haus in einem Sumpfgebiet steht, in das früher zum Tode Verurteilte geworfen wurden. Schließlich dreht Martin völlig durch und versucht Ellen umzubringen...
Nun ja, schon an dieser kurzen Inhaltsangabe kann man schnell erkennen, dass der deutsche Regisseur Sebastian Niemann seine deutsch-amerikanische Co-Produktion aus Versatzstücken aller möglichen anderen Horrorfilmen zusammengestückelt hat. Auf den ersten Blick kommen einem Filme wie „Shining“, „Amityville“ und „Poltergeist“ in den Sinn, aber auch Anspielungen auf „Hellraiser“ finden sich wieder. Wer also etwas neues erwartet, ist hier mit Sicherheit falsch, wer aber einen düsteren, sehr spannenden Spukhausfilm mit guten Darstellern sehen will, ist hier mehr als richtig. Schon, weil es sich um eine deutsche Produktion handelt, ist der Film erwähnenswert, zudem war er wohl einigermassen erfolgreich. Niemann hat seine Lektionen gelernt und inszeniert die Story mit sicherer Hand. Die Kulissen sind wirklich unheimlich, einige Schockeffekte (z.B. in der Anfangssequenz) lassen den Zuschauer beim ersten ansehen wirklich zusammenzucken und schön ist es, dass das Ende auch wirklich das Ende ist und nicht noch dreimal irgendwas passiert. Somit darf man gespannt auf weitere Arbeiten von Sebastian Niemann sein, vielleicht sogar im gleichen Genre. Mit dem Fernsehfilm „Biikenbrennen“ hat er ja schon eine gelungene Arbeit abgeliefert, sozusagen die deutsche Version von „The Fog“ kombiniert mit Motiven aus „Der Schimmelreiter“. Neben Robert Sigl („Laurin“, „Schrei – Denn ich werde Dich töten“) ist Niemann sicher einer der Hoffnungsträger dieser Filmrichtung.
Erfreulich ist auch die umfangreiche Ausstattung der DVD von Euro Video. Bild und Ton sind absolut überzeugend, das Bild kommt im Kinoformat und man kann den Film wahlweise in Deutsch oder Englisch ansehen. Auch das Bonusmaterial ist sehr schön. Eine geschnittene Szene, Filmographien, Specials zu den Effekten, der Filmmusik und den Dreharbeiten gibt es genauso, wie einen Regiekommentar, der sehr interessant ist und gleich gemeinsam in einer Art Gespräch von vier Beteiligten stammt. Dazu Trailer, Storyboards, Texttafeln und ein früher Kurzfilm von Niemann mit dem Titel „Verfolger“, der schon das Talent des Mannes zeigt. Ist so eine Art Mini-Slasher-Film mit Motiven aus „Christine“, „Blair Witch Project“ und „Terminator“ Eine wirklich gelungene Veröffentlichung. (Euro Video DVD) (A.P.)
Das Ehepaar Ellen und Martin Shaw hat ihren Sohn verloren. Er hat beim Essen eine Wespe verschluckt und ist wegen des Stiches erstickt. Der erfolgreiche Schriftsteller Martin hätte ihn vielleicht mit einem Luftröhrenschnitt retten können, doch er hat sich nicht getraut. Um ein neues Leben zu beginnen, kaufen sie ein altes einsames und etwas zerfallenes Haus in der Nähe eines kleinen Ortes. Dass es eine dunkle Vergangenheit hat, bekommen sie erst im Laufe der ersten Tage mit. Ellen erhält seltsame Warnungen, nach denen sie nur noch sieben Tage zu leben hätte. Diese erscheinen in alltäglichen Dingen (auf einem Verkehrsschild, auf einem Spiegel etc.) und verschwinden gleich darauf, so dass Ellen langsam an ihrem Verstand zu zweifeln beginnt. Martin erfährt auch eine Veränderung. Er wendet sich immer mehr von seiner Frau ab und verkriecht sich in den Keller, den Ellen nicht betreten darf. Kurz darauf sieht Ellen ihren toten Sohn und folgt ihm ins Moor...
Wir wollen an dieser Stelle eigentlich gar nicht weiter auf die Geschichte eingehen. Sie bietet für den erfahrenen Horrorfilm-Kenner eigentlich kaum neues und überraschende Wendungen gibt es eigentlich auch nicht. Trotzdem ist er spannend und vor allem sehr atmosphärisch produziert. Es ist verwunderlich, dass es sich hierbei um einen deutschen Film handelt, wobei man ja auch sagen muß, dass er nur in Deutschland produziert wurde, aber amerikanische Schauspieler agieren. Die Geschichte erinnert sehr an "AMITYVILLE", aber noch viel stärker an "SHINING", denn dass ein Haus einen unheimlichen Einfluß auf einen Schriftsteller hat und dieser seine Frau terrorisiert, ist nicht gerade neu. Was bei "SEVEN DAYS TO LIVE" zählt, ist, wie schon erwähnt, die Spannung und die Atmosphäre und beides ist gelungen und machen den Film überdurchschnittlich. (Haiko Herden)
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